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Tipps zum Energiesparen

Tipps zum Energiesparen

Quelle: https://bvi-verwalter.de/

BVI-Magazin 05/22

Gebäude modernisieren

 

 

 


Eine energetische Sanierung ist der größte Hebel, um die Energieeffizienz im Gebäudebestand zu erhöhen. Bis zu 85 Prozent Energie lassen sich dadurch sparen. Aber dafür braucht es Fachleute aus dem Handwerk. Die folgenden Maßnahmen an Heizung und Gebäuden lassen sich dagegen ohne viel Aufwand umsetzen oder sogar selbst vornehmen.


 

1. Abdichtung der Fenster und der Türen

Undichte Fensterrahmen lassen sich mit Gummibändern abdichten, bei Haus-, Wohnungs- und Balkontüren hilft eine Bürstendichtung. Das spart rund 5% der Heizkosten. Die FAS hat durchgerechnet: Bei einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden im Jahr lassen sich so rund 160 € sparen. Die Kosten für Dichtungsbänder und Bürstendichtung: weniger als 10 €. Auch Fugen und durch Leitungsdurchführungen entstandene Löcher sollte man abdichten. Übrigens: Im Herbst und Winter nachts die Rollladen schließen reduziert den Wärmeverlust über die Fenster um 30%.

2. Programmierbare Thermostatventile

Mit programmierbaren Thermostatventilen lässt sich die Raumtemperatur zeitgesteuert und für jeden Raum einzeln regulieren und damit Heizenergie sparen. Solche digitalen Thermostate sind schon für 25 € zu haben. Bis zu 10% der Heizenergie lassen sich dadurch sparen – bei 20.000 Kilowattstunden im Jahr entspricht das nach Angaben das FAS einer Ersparnis von 320 €. Noch komfortabler aber smarte Thermostatventile, dich sich über eine App bedienen lassen.

Das sollte man beachten:

Damit Thermostate einwandfrei arbeiten können, dürfen sie nicht durch Vorhänge verdeckt werden oder unter Verkleidungen stecken, sondern sollten Kontakt zur Raumluft haben.

3.  Dämmung

Soweit zugänglich, sollte man die oberste Geschossdecke von oben und die Kellerdecke von unten dämmen. Auch die Dämmung von Heizungsleitungen und Wasserrohren spart – 0,5 bis 1% der Heizenergie pro Meter Rohr, wie die Verbraucherzentrale errechnet hat.

4. Hydraulischer Abgleich

Bis zu 15% der Heizkosten lassen sich durch einen hydraulischen Abgleich sparen. Das entspricht bei einem jährlichen Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden einer Ersparnis von bis zu 480 €. Allerdings kostet der Abgleich für ein Einfamilienhaus rund 700 €. 20% der Kosten für Privathaushalte fördert der Bund. 

5. Neue Heizungspumpe

Alte, überdimensionierte Zirkulationspumpen lassen sich gegen neue Modelle austauschen. Moderne Hocheffizienzpumpen sparen laut Verbraucherzentrale bis zu 200 Kilowattstunden Strom je Pumpe und Jahr.

6. Photovoltaik für Balkon oder Terrasse

Sogenannte Stecker-Solaranlagen für Balkon oder Terrasse, die sich einfach in eine herkömmliche Steckdose anschließen lassen, haben eine Leistung von 300 Watt und sind für gut 400 € erhältlich. Das spart nach Berechnung der Verbraucherzentrale rund 200 Kilowattstunden Strom im Jahr.

 

Effizienter Heizen

 

 


Privathaushalte verwenden mehr als zwei Drittel der Endenergie, um ihre Wohnräume zu erwärmen.

Dort findet sich also viel Sparpotenzial – zum Beispiel lassen sich bei einer schlecht eingestellten Heizung in einem Haus mit schlechter Dämmung noch bis zu 15% Energie sparen. Neben dem hydraulischen Abgleich (siehe Tipp 4) sollte man unbedingt einen Blick aufs Thermostatventil werfen:


7. Sinnvolle Einstellung des Thermostatventils

Eine der wirksamsten Maßnahmen ist, das Thermostatventil herunterzudrehen, denn die Thermostateinstellung bestimmt die Raumtemperatur. Die einzelnen Stufen stehen für die folgenden Raumtemperaturen:

5 = 28°C; 4 = 24°C; 3 = 20°C; 2 = 16°C; 1 = 12°C; * = 6°C (sogenannter Frostwächter); 0 = AUS (nicht überall vorhanden)

Liegt die Innentemperatur zum Beispiel bei 24°C, während die Außentemperatur 5°C beträgt, besteht eine Differenz von 19°C. Wird die Temperatur von 24°C auf 20°C gesenkt, sinkst der Verbrauch um 4/19, also etwa 20%. Anders gerechnet: Schon ein Grad weniger spart laut Umweltbundesamt 6% Energie, also bei einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden Gas rund 200 €.

Das sollte man beachten:

Damit Thermostate einwandfrei arbeiten können, dürfen sie nicht durch Vorhänge verdeckt werden oder unter Verkleidungen stecken, sondern sollten Kontakt zur Raumluft haben.

Die Einsparung lässt sich immer im heruntergeregelten Raum erzielen. Nur wenn alle Räume gleichermaßen weniger geheizt werden, wirkt sich der Spareffekt auch entsprechend auf die gesamte Jahresabrechnung aus.

Die Wärmeverluste zum Beispiel durch Schornstein, Kessel und durch Rohre ändern sich kaum, wenn die Raumtemperatur sinkt.

Bei unterschiedlich geheizten Räumen sollten die Innentüren geschlossen bleiben; sonst heizt der Raum mit der höchsten Thermostateinstellung die anderen Räume mit und der Spareffekt verringert sich. Zudem gelangt Feuchtigkeit aus warmen in kalte Räume und Schimmel droht.

Ausgekühlte Räume verbrauchen beim Wiederaufheizen viel Energie. Ein ständiges Auf und Ab der Raumtemperatur begünstigt zudem die Schimmelbildung. Besser ist, die Räume auf mittlerem Niveau durchzuheizen.

Die Thermostatventile auf eine höhere Stufe zu stellen, um den Raum schneller zu erwärmen, bringt nichts. Es wird nur insgesamt wärmer.

Temperaturen unter 16°C sind nicht empfehlenswert. Die Luft kondensiert und Feuchtigkeit kann sich an den Wänden niederschlagen. Es besteht Schimmelgefahr!

Ist die Feuchtigkeit der Raumluft hoch, unbedingt lüften, damit kein Schimmel entsteht: Am besten mit einem Hygrometer die Luftfeuchtigkeit prüfen (ideal sind 40 bis 60%).

Fenster nur kippen oder komplett geschlossen zu halten, um keine Wärme zu verlieren, ist nach Angaben des Instituts für angewandte Bauwerksdiagnostik (Ifab), Bochum, gerade bei niedrigen Außentemperaturen verkehrt. Wichtig ist kurzes, aber mehrmaliges Stoß-, besser Querlüften, vor allem im Winter, denn die trockene Luft kann besonders viel Wasser aufnehmen und hinausbefördern. Zwei- bis dreimal täglich 5 bis 10 Minuten Stoß- oder Querlüften kosten kaum Heizenergie, denn Frischluft erwärmt sich schnell.

 

8 Entlüftung der Heizkörper

Heizkörper sollten gelegentlich entlüftet werden, damit sie gleichmäßig warm werden. Das spart laut BMWK rund 1,5% der jährlichen Heizkosten.

Sparsame Heizungsregelung am Heizkessel

Auch am Heizkessel lässt sich der Verbrauch reduzieren:

 

9 Heizzeiten knapper bemessen:

Nur auf hoher Stufe heizen, wenn jemand zu Hause ist. Im Sommer ganz abstellen.

 

10 Vorlauftemperatur und Heizgrenztemperatur senken:

Bei längerer Abwesenheit die Vorlauftemperatur senken oder den Kessel ganz abstellen. Die Heizgrenztemperatur bestimmt, ab welcher Außentemperatur die Heizung anspringt. Auch hier besteht durch Senkung Optimierungspotenzial.

 

Das sollte man beachten:

Bei einer Nachtabschaltung in sehr schlecht gedämmten Gebäuden sollte man unbedingt darauf achten, dass keine Wasserleitungen in Außenwänden oder nicht gedämmten Abseiten einfrieren.

Bei einer Niedrigtemperaturheizung (Wärmepumpe) sollte die Senkung mit einem Energieberater besprochen werden.

 

Warmwasser sparen

 

 


Ein Durchschnittshaushalt nutzt etwa 14 Prozent der Energie, um Wasser zu erwärmen.

Mitunter genügt kaltes Wasser, zum Beispiel wenn wir unsere Hände waschen. Aber wenn wir tatsächlich warmes Wasser benötigen, eröffnet sich auch hier einiges Sparpotenzial – oft mit wenigen Handgriffen.


 

11 Senkung der Warmwassertemperatur

Warmes Wasser wird mit einer Temperatur von bis zu 70°C bereitgestellt. Beim Duschen und beim Baden wird warmes Wasser allerdings auf rund 38°C heruntergemischt. Bis es so weit ist, verursacht die hohe Temperatur große Verluste in Speicher und Leitungen. Sie werden deutlich verringert, indem die Temperatur in der Warmwasserbereitung gesenkt wird.

Das sollte man beachten:

Die Temperatur nicht unter 55°C senken, damit sich keine krankmachenden Legionellen bilden! Am besten einen Fachmann fragen, bevor man selbst tätig wird.

12 Weniger Zeit für die Bereitstellung warmen Wassers

Wer die Bereitschaftszeiten der Warmwasserbereitung minimiert, senkt seinen Energieverbrauch deutlich: Wird kein warmes Wasser benötigt, muss kein warmes Wasser vorgehalten werden. Wichtig: Das gilt nicht Großanlagen. Auch bei dieser Maßnahme vorab sicherheitshalber einen Fachmann fragen. 

13 Wassersparende Duschköpfe und Perlatoren

Ein Sparduschkopf kostet 15 bis 20 € und spart bis zu 50% des Warmwasserverbrauchs im Vergleich mit einer herkömmlichen Brause. Das kann laut FAS im Jahr schon bis zu 300 € ausmachen.

Das sollte man beachten:

Der Duschkopf sollte einen Wasserdurchfluss von weniger als Liter in der Minute haben: Standart-Duschköpfe liefern 12 bis 15 Liter in der Minute, besonders effiziente Sparduschköpfe 6 bis 7 Liter. Nicht zu vergessen: Das Duschen bleibt dabei genauso angenehm, obwohl weniger Wasser verbraucht wird. Gleiches gilt für Perlatoren. Wassersparende Duschköpfe und Perlatoren sparen bis zu 10% des Netto-Energiebedarfs. 

14 Kleine Warmwasserspeicher oder Durchfluss-Trinkwassererwärmer

Große Warmwasserspeicher sollten durch kleinere Modelle oder Durchfluss-Trinkwassererwärmer ersetzt werden. Wichtig ist auch, diese regelmäßig zu reinigen und temperaturhemmende Kalkablagerungen entfernen zulassen. 

Kleine Tipps für den Alltag

15 Weniger, kürzer und kälter:

Es muss ja nicht gleich die Ersetzung der Dusche durch den Waschlappen sein, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann in einem Interview mit der „Südwest Presse“ rät. Schon weniger und kürzer duschen und dabei die Wassertemperatur an der Armatur um 2°C zu reduzieren spart: Duscht man drei Minuten kürzer, kann man nach Angaben der FAS so bis zu 100 € sparen. Beim Duschen verbraucht man übrigens deutlich weniger Strom und Wasser als bei einem Vollbad: bis zu 75%.

16 Statt von Hand abzuwaschen den Geschirrspüler nutzen

Das spart laut BMWK bis zu 50% Energie und 30  an Wasser.

Das sollte man beachten:

Geschirrspüler sollten nur voll beladen laufen.

17 Zähneputzen nicht vergessen:

Warmwasser beim Zähneputzen und an der Spüle nicht länger laufen lassen als erforderlich. Oder kaltes Wasser nehmen.

 

Stromverbrauch senken

 


Etwa 16 % Ihrer Energie verbrauchen Privathaushalte für Strom.

Der größte Teil entfällt auf die Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik, sowie typische Haushaltsgeräte wie Kühlschrank oder Waschmaschine. Hier bedarf es zuweilen hoher Anfangsinvestitionen für deren Tausch; langfristig zahlt sich dieser aber aus.


18 Austausch alter Elektrogeräte

Alte Elektrogeräte sollte man austauschen und dabei auf das EU-Energielabel achten, denn neuere Geräte haben einen deutlich geringeren Verbrauch. Große Stromfresser sind der (Tief-)Kühlschrank, die Waschmaschine und der Trockner. So lassen sich durch einen neuen im Vergleich mit einem alten Kühlschrank mitunter bis zu 70 % der Betriebskosten sparen. Das können laut FAS schon einmal 120 € im Jahr sein. Ähnliches gilt für Waschmaschinen. Sind sie älter als zehn Jahre, verbrauchen sie doppelt so viel Strom wie neuere Modelle.

Das sollte man beachten:

Gerade große Elektrogeräte sind teuer. Deren Kauf rechnet sich also meist erst nach Jahren. Zudem gilt es zu beachten: Das EU-Energielabel wurde 2021 überarbeitet – damit sind die Energieklassen nicht mehr ohne Weiteres vergleichbar, weil die Effizienz Anforderungen erheblich erheblich verschärft wurden. Wenn man das alte mit einem neuen Gerät vergleicht, lohnt sich deshalb ein genauer Blick auf die tatsächlichen Verbrauchsangaben. So wird die neue Energieeffizienzklasse A – noch keine Geräte erfüllen diese Effizienzvorgaben – deutlich mehr sparen als die alte „Höchsteffizienzklasse“ A+++, die es künftig nicht mehr gibt.

19 LEDs zur Beleuchtung

LEDs verbrauchen bis zu 90 % weniger Strom als alte Glühlampen, das entspricht je nach Rechnung einer Ersparnis von rund 30 € im Jahr. Auch sogenannte Energiesparlampen, die vor Jahren noch als energieeffizient galten, können mit LEDs nicht mithalten und sollten ersetzt werden.

Sparsame Gerätenutzung

20 Weniger Geräte im Stand-by-Betrieb

Mehr als ein Viertel des Stromverbrauchs entfällt auf Kommunikations- und Informationstechnik wie Fernseher, Computer, Spielekonsole und WLAN-Router. Um möglichst viel zu sparen, sollte solche Geräte vollständig vom Netz getrennt werden, wenn sie nicht dauerhalft betrieben werden. Gerade ältere haben im Vergleich mit modernen Geräten einen hohen Stromverbrauch im Stand-by. Nach Berechnungen der FAS lassen sich rund 8% der Stromkosten sparen. Das entspricht knapp 130 € im Jahr. Sich Steckdosen und Netzstecker schwer zugänglich, am besten Steckerleisten und Zeit Schaltuhren nutzen.

Das sollte man beachten:

Manche Geräte brauchen den Stand-by-Betrieb, um ordnungsgemäß zu funktionieren. So führen QLED-Fernseher im Stand-by-Betrieb gelegentlich eine Bildschirmwartung aus. Sie sollten deshalb nicht vom Netz getrennt werden. 

21 Kühl- und Gefriergeräte richtig einstellen

Gerade Kühl- und Gefriergeräte verbrauchen viel Strom. Nutzt man ein Zweitgerät bei besonderen Anlässen, am besten danach vom Netz nehmen. Geräte ohne Abtau-Automatik sollten regelmäßig abgetaut werden, denn Eisschichten erhöhen den Stromverbrauch. So verdoppelt eine ein Zentimeter dicke Eisschicht im Gefrierfach dessen Energieverbrauch. Das können laut BMWK 9€ im Jahr ausmachen. Auch die optimale Kühl- und Gefriertemperatur hilft den Stromverbrauch zu senken: Die Temperatur hilft den Stromverbrauch zu senken: Die Temperatur der Kühlschränke nicht niedriger als 6°C  und nicht höher als 7°C einstellen, die der Gefriergeräte nicht wärmer, aber auch nicht kälter als -18°C. 

22 Trockner, Waschmaschine, Geschirrspüler voll beladen

Trockner, Waschmaschine und Geschirrspüler verbrauchen viel Strom. Diese Geräte sollte man deshalb nur voll ausgelastet betreiben und statt des Trockners öfter die Wäscheleine nutzen. Eine volle statt einer halbvollen Waschmaschine spart bis zweimal Waschen in der Woche laut BMWK bis zu 25 € im Jahr.

23 Schneller auf dem Herd und im Backofen

Verzichtet man auf das Vorheizen des Backofens, lassen sich bis zu 20% Energie sparen. Beim Erhitzen von Speisen auf dem Herd gehört auf den Topf ein Deckel. Wer so dreimal in der Woche kocht, kann bis 27 € im Jahr sparen. Zudem lässt sich mit einem Schnellkochtopf noch einmal zusätzlich Energie sparen.

Kleine  Tipps für den Alltag

24 Kleidung in der Waschmaschine nicht mit 90 °C waschen, sondern bei niedrigen Temperaturen – 60 °C genügen völlig. Damit lassen sich laut FAS rund 50 % Strom sparen.

25 Wasserkocher nutzen: Ein Wasserkocher erwärmt das Wasser schneller als der Herd. Damit lassen sich laut FAS immerhin 7 € im Jahr sparen, wenn man täglich einen Liter Wasser erhitzt. Bitte auch nur so viel Wasser einfüllen, wie man tatsächlich braucht – so erhitzt sich das Wasser schneller und man spart laut BMWK noch einmal bis zu 14 € im Jahr.